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Arbeiten in einem Solarbetrieb - als Solarteur:in und Elektriker:in

Filmon hospitierte im Rahmen seines Praktikums bei der Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e.V. bei einem Solarunternehmen und durfte dabei die Arbeit als Solarteur und Elektriker kennenlernen. Die Firma, die er besuchte, installiert Solarmodule und Speicher und betreut und berät die Kund:innen zu den Potenzialen auf ihrem Dach. Fünf Tage war Filmon auf der Baustelle mit dabei, die anderen drei Tage verbrachte er im Büro mit Beratungsgesprächen. Er berichtet über seine Erfahrungen auf der Baustelle.


Was sind die wichtigsten Fähigkeiten, um als Solarteur:in arbeiten zu können?

„Am wichtigsten ist die Teamfähigkeit!“ findet Filmon. „Die Arbeit als Solarteur:in wird nie alleine ausgeführt, sondern immer zusammen mit zwei bis drei weiteren Personen. Zudem sind eine allgemeine Freundlichkeit und Kommunikationsfähigkeit wichtig, da eng mit den Kunden bei ihnen daheim gearbeitet wird. Auch die Arbeit an der frischen Luft sollte einem gefallen und die Höhenangst überwindbar sein, da der größte Teil des Arbeitstages auf dem Dach stattfindet. Wenn man selbst ein gewisses Interesse mitbringt, macht einem die Arbeit richtig Spaß!“



Wie sieht die Zusammenarbeit von Solarteur:in und Elektriker:in aus?

„Die Hauptaufgabe einer Solarteur:in ist die Installation von Solarmodulen, also Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Eine Solarteur:in braucht Kenntnisse über verschiedene Dacharten und den Umgang mit der Dachabdichtung, damit die Module korrekt auf dem Dach befestigt werden können. Sind die Verankerungen und Schienen, auf welche die einzelnen Module befestigt werden angebracht, müssen die Stromkabel von den Solarmodulen auf dem Dach sicher zum Haus geleitet werden. Während die Solarteur:in die Stromkabel legt, schließt die Elektriker:in diese ans Netz an. Dabei muss eine eventuelle Speicherungsanlage berücksichtigt und die Stromversorgung im Haus und die Einspeisung ins Netz sichergestellt werden. Bevor die Anlage in Betrieb genommen werden kann, wird getestet, ob die Anlage auch wirklich genügend Strom produziert. Während die Elektriker:in das ganze Jahr über grundsätzlich im wohl temperierten Haus arbeitet, ist die Solarteur:in dem Wetter ausgesetzt. Deswegen werden im Winter weniger Solarmodule an Dächern angebracht und stattdessen mehr Reparaturen und Einbauten von Speichern durchgeführt.“



Wie kann ein Arbeitstag aussehen?

„Der Arbeitstag fängt sehr früh an, etwa um 7:00 Uhr. Als erstes muss der Auftrag für den Tag eingeholt werden. Solarteur:innen bekommen einen Plan, an dem sie das Dach ausmessen und die Installation des Modulgestells vorbereiten können. Auch die Elektriker:in erhält einen Aufgabenbericht für den Tag. Nachdem das Material ins Auto gepackt wurde geht’s auf die Baustelle. Mit dabei ist alles: Von Getränken bis Werkzeug und dem Gerüst. Danach können die Aufgaben sehr vielfältig sein. Manchmal muss vor dem Anbringen der Module das Gerüst aufgebaut werden, meistens ist das schon erledigt und Anker, Schienen, Module und Stromkabel können gleich nach dem Ausmessen auf das Dach gebracht werden. Meistens braucht es etwa zwei Arbeitstage pro Baustelle. Die Elektriker:in installiert dabei die schweren Speicher und manchmal Wallboxen für E-Autos. Sie stellt sicher, dass alle Netzanschlüsse funktionieren. Da der Arbeitstag schon früh anfängt, hört er auch früh auf. Um 15 Uhr war immer Feierabend.“


Was gefällt dir am besten an dem Job eine:r Solarteur:in oder Elektriker:in?

„Das aller Schönste an der Arbeit als Solarteur:in oder Elektriker:in finde ich den tollen Kontakt zu den vielen Menschen, sowohl im Betrieb selbst, als auch auf der Baustelle. Die Arbeit auf dem Dach ist an vielen Tagen sonnig und schön, an manchen Tagen aber auch eine Herausforderung. Auf steilen Dächern herumzulaufen, vor allem an einem trüben, nassen Herbstmorgen, während man die Module trägt, braucht etwas Übung. Als Elektriker:in ist man vom Wetter etwas unbeeinflusster, verpasst dafür aber auch die schönen Sonnenstunden und eine tolle Aussicht.“



Filmon rekapituliert: „Der Job als Solarteur ist eine gute Arbeit. Es geht nicht nur darum Geld zu verdienen, sondern durch die Aufgabe wird auch ein großer Beitrag für den Klimaschutz geleistet. Ausgebildete Elektriker:innen und Solarteur:innen werden oft nachgefragt und es besteht eine Garantie für einen sicheren Job. Außerdem ist man jeden Tag gut versorgt, denn es gibt meist Kaffee, Kuchen und Kekse als Dankeschön.“


Filmon Mebrahtu wurde erst als Praktikant und dann als Werkstudent bei der Energieagentur Kreis Ludwigsburg angestellt und studiert Infrastrukturmanagement (B.Eng.) in Stuttgart.


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Lust auf eine Ausbildung in einem klimaschutzrelevanten Bereich? Die LEA und das Klimaschutzteam des Landratsamtes haben eine gemeinsamen Stand bei der BAM (Berufsausbildungsmesse Landkreis Ludwigsburg) und informieren über die verschiedenen Möglichkeiten. Dank einer Messe-Rally landen interessierte Besucher:innen gezielt bei den Ständen, die klimaschutzrelevante Ausbildungsberufe anbieten.


Termin

Freitag, 10.03.2023 von 08:00 bis 15:00

Samstag, 11.03.2023 von 09:00 bis 13:00


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